Datum/Zeit
09.11.2025
21:00
Veranstaltungsort
Synagogengedenkplatz
Die Kirchen Heppenheims laden alljährlich zum stillen Gedenken an die Zerstörung der Synagoge sowie an die Deportation und Ermordung Heppenheimer Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens während der Nazi-Diktatur ein. Am Sonntag, 9. November, trifft sich der Schweigekreis um 21 Uhr am Nathan-Friedmann-Platz/Starkenburgweg, vor dem Gelände der zerstörten Hirsch-Synagoge.
Während die Glocken aller Kirchen Heppenheims 15 Minuten lang läuten, schweigen die Teilnehmenden. Anschließend wird mit Gebet und Namensnennung an die jüdischen Opfer der Nazi-Diktatur gedacht.
Rassistische und antisemitische Gewalt nehmen auch gegenwärtig weiter zu, weshalb es so wichtig ist, an die grausamen Folgen zu erinnern. Der Verein Stolpersteine Heppenheim erinnert vor dem Schweigekreis, um 19.30 Uhr, mit einer Veranstaltung im Marstall an den polnischen Arzt, Pädagogen und Autor Janusz Korczak. Er war jüdischer Abstammung und kümmerte sich 1939 nach dem Einmarsch der Deutschen in Polen um die Waisenkinder des vom Nazi-Terrors besonders betroffenen Warschauer Ghettos.
Anfang August 1942 wurde sein Waisenhaus geräumt, das heißt, die Kinder wurden zur Vernichtung nach Treblinka deportiert. Als Arzt hätte Janusz Korczak noch im Ghetto bleiben dürfen. Doch er macht sich mit seinen etwa 200 Schützlingen auf den Weg. Zwischendurch singen sie: “Auch wenn uns der Sturm umweht, lasst uns den Kopf hochhalten.” Ein beeindruckendes Beispiel dafür, Haltung zu zeigen.